Ab in das Grossarltal

Ende August ging es los, aber zuerst mal in das Grossarltal. Seit langem hatten wir mit Freunden diese Tour ausgemacht und nun hat es auch gepasst. Ziel war es unseren Freunden die Schönheit des Grossarltales näher zu bringen und um mal einige Almen mit dem Bike unsicher zu machen. So sind wir gleich nach der Ankunft auf die Krrealm gefahren und am nächsten Tag zuerst auf die Hirschgrubenalm und dann weiter noch zur Hub-Grund Alm und über Hüttschlag zurück zum Campingplatz.

Mit dem Bike zur Hub-Grund Alm

Aber nach 2 Tagen regnete es nur noch und wir beschlossen 1 Tag früher als gedacht Richtung Italien zu starten während unsere Freunde wieder nach Hause gefahren sind.

Grossarltal – Felbertauern Tunnel – Lienz – Belluno

Die Fahrt ging zunächst bei zeitweiligen Regen über den Felbertauerntunnel nach Lienz und weiter über Toblach und Cortina d’Ampezzo nach Belluno. Unterhalb der Stadt gibt es einen grossen Parkplatz (Lambioi mit V&E)) und für schlappe 2,90 Euro konnten wir mit unserem Wohnmobil übernachten.

Belluno

Belluno – Marostica – Bologna – Sasso Marconi

Am Morgen machten wir uns noch auf den Weg in die Altstadt wobei man vom Parkplatz aus mit einer 4-teiligen Rolltreppe nach oben kommt. Ein kurzer Spaziergang, ein Cappuchino und dann zurück zum Womo und weiter geht es Richtung Süden. Zuerst nach Marostica, der Stadt wo mit lebenden Figuren Schach gespielt wird. Die Tribünen rund um das Spielfeld war bereits aufgebaut. Am 9. September geht es wieder los.

Und so sieht es aus wenn das Schachspiel gespielt wird.
Die Arena wo das Schachspiel in Marostica stattfindet.
In den Gassen von Marostica
Ein Schachspiel geht hier immer

Nach einer Stadtbesichtigung Weiterfahrt nach Padua wo wir Freunde treffen wollten. Doch das Navi spielte uns einen Streich, fuhr mit uns kreuz und quer durch die Pampa bis wir es bemerkten. Dann war auch noch der Akku leer und wir waren gänzlich ohne Orientierung und hatten auch keine Lust mehr in Padua den Stellplatz zu suchen da unsere Freunde auch schon weitergefahren waren. Also auf die A14 Nach Bologna und weiter bis Sasso Marconi zu einem mir bekannten Stellplatz beim Ristorande Ca Vecchia.

Sasso Marconi – Florenz – Greve in Chianti – Radda in Chianti –                         Montalcino

Nach einer ruhigen Nacht war das nächste Ziel Greve in Chianti. Es ging zuerst auf der A14 weiter nach Florenz aber auf der alten Autobahn „Panoramica“ über die Berge. In Greve wollten wir auf dem SP nicht bleiben und fuhren weiter nach Radda in Chianti. Wäre eigentlich ein schöner Stellplatz, aber wegen einer Veranstaltung  war er gesperrt. Ja was nun? Also Weiterfahrt nach Buenconvento aber da gibt es keinen Stellplatz mehr und somit landeten wir 14 Km weiter hoch oben am Berg gelegenen Montalcino. Hier liegt leider der Stellplatz weit weg vom Zentrum und bis dahin geht es nochmals steil bergauf. Die Stadt kurz mit dem Bike erkundet und festgestellt, zu Fuss bis dahin ist es einfach zu weit.

Montalcino am späten Nachmittag

Montalcino – Alberese – Tarquinia

Nach einer ruhigen Nacht und nur 5 Euro Stellplatzgebühr (mit V&E) fuhren wir weiter nach Alberese am Parco Nationale di Maremma. Hier war „Massenbetrieb“ und alle wollten anscheinend zu Meer, mit Sonnenschirm, Schwimmnudel und Rucksack mit Wasser und Lebensmittel warteten alle auf den Shuttlebus. Nicht unser Platz, doch zuerst noch in den kleinen Laden mit der besten Wildschweinsalami und dem Fleisch von den Maremma Rindern. Dazu noch 3 Ltr. Vino sfuso und dann waren wir komplett. 

Die Fahrt ging weiter auf der SS1 und vor Tarquinia bogen wir ab zu einem Campingplatz am Meer, Riva dei Tarquinia. Nichts besonderes, aber wir standen unter riesigen schattenspendenden Pinien. Hier war noch einiges los denn am Abend gab es lautstarke Animation bis nach Mitternacht.

Sonnenuntergang am Strand von Riva dei Tarquinia

Tarquinia – Civittaveccia – Fuimincino – Latina

Nach 2 Tagen in Tarquinia ging es weiter, immer an der Küste entlang. Zuerst am Flughafen Fiumincino vorbei und über Ostia auf miserablen Strassen bis kurz vor Latina am Lungomare von Foce Verde wo wir einen einfachen Campingplatz gefunden haben.

Voce Verde – Autobahn A1 – Neapel – Salerno

Wit hatten genug von den schlechten Strassen entlang der Küste und sind dann direkt zur Autobahn gefahren um schnellstmöglich Salerno zu erreichen. Dort haben wir am Strand einen schönen Campingplatz direkt am Meer gefunden und beschlossen für 3 Tage hier zu bleiben.

Sonnenuntergang über der Amalfiküste

Am nächsten Tag zogen zuerst Wolken auf, am Nachmittag war es wieder sehr schön und am Abend gab es dann ein gewaltiges Naturschauspiel mit Blitz und Donner zu sehen.

Gewitter über der Amalfiküste und Salerno
Gewaltige Blitze waren am Nachthimmel zu sehen

Nachdem es noch die ganze Nacht gewittert und zum Teil sehr stark geregnet hatte war am Morgen alles vorbei und es gab wieder Sonnenschein, dafür aber starken Wind und ins Meer konnte man bei dem Wellengang auch nicht gehen. Gegen Abend hat sich alles wieder beruhigt, fast keine Wolken mehr am Himmel.

Salerno – Agropoli – Ascea – Pisciotta – Palinuro

Nach 3 Tagen der Ruhe ging es nun weiter Richtung Süden. Nach Agropoli führt die Strasse auf und ab meistens an der Küste entlang mit wunderschönen Ausblicken.

So ging es weiter bis nach Ascea. Dort führt die Strasse in ein Seitental und auf der anderen Seite wieder zurück an die Küste. Sollte sie, aber was wir sahen konnten wir kaum glauben:

wie vor 5 Jahren, umkehren und zurück

vor 5 Jahren war dort ein Erdrutsch abgegangen und die Strasse war verschüttet und wir mussten umkehren. Nun kann man die Strasse zwar befahren, aber nicht mit Wohnmobilen oder grösseren Fahrzeugen. 2 Betonblöcke mit schmaler Durchfahrt versperrten den Weg und wir mussten wieder umkehren. Wieder zurück nach Ascea und dann auf einen Cappucino in die nächste Bar. Den Wirt auf die Strasse angesprochen antwortete er nur grinsend: ja ja, die Politiker und ihre Versprechen und nichts passiert. Das spricht mal wieder für Süditalien und seine Strassen.

Ich hatte mir vor 5 Jahren eine „Umfahrung“  über Terradura und Rodio ausgewählt und das hat auch heute wieder einwandfrei geklappt. Ansonsten müsste man diese Strassensperre sehr „weitläufig“ umfahren.

Rodio, ein typisch italienisches „Bergdorf“

So haben wir dann ohne weitere Probleme Palinuro erreicht und haben einen einfachen Campingplatz in der Nähe des „Arco Naturale“ gefunden. Unter diesem Naturbogen darf man mittlerweile auch nicht mehr durchgehen, Einsturzgefahr.

Am Strand beim Arco Naturale

Was uns an diesem kleinen Campingplatz besonders gut gefallen hat waren die uralten Olivenbäume und da standen einige auf dem Platz.

Von Palinuro durch das Cilento bis Corica

Dieser Küstenabschnitt ist einfach wunderschön und die Strasse zieht sich immer mal oben, mal unten, an der Küste entlang.

Gegenüber die Halbinsel Palinuro

In Marina die Camerota steigt die Strasse in sehr vielen Spitzkehren rauf nach Lentiscosa. Am Beginn wird man schon gewarnt, maximale Breite 2,40 Meter. Die Ortsdurchfahrt wird mit einer Ampel geregelt und wir standen davor und als Gegenverkehr kam zuerst eine Blaskapelle vorbei und dann noch ein paar Autos.

Dann war für uns freie Fahrt und wir zirkelten Zielgenau das Womo durch den Ort.Manchmal mussten Fussgänger in einen Hauseingang so eng ging es zu. Aber wie all die Jahre zuvor, wir kamen problemlos durch. Absolut nichts für Anfänger mit einem Womo.

Blick zurück auf Lentiscosa. In diesen Tagen wurde eine Heilige verehrt, deshalb auch an der Kirche und im Ort all die weissen Bögen.

Es geht halt mal sehr eng her, nicht nur hier sondern vor allem in den Dörfern. Die Italiener parken halt wie es ihnen gefällt oder stoppen mitten auf der Strasse um sich mit einem Passanten zu unterhalten. Aber es geht immer irgendwie weiter und so kamen wir nach Sapri wo wir uns den obligatorischen Cappuchino genehmigten.

Nun kam der letzte Teil dieser schönen Küstenstrasse bis Praia a Mare.

Kurvenreich entlang der Küste
Hier endet die schöne Küstenstrasse mit Blick auf Praia a Mare

Wir sind dann auf die SS18 gefahren und es ging ohne weitere Höhepunkte immer an der Küste entlang bis Corica wo wir einen kleinen Campingplatz gefunden haben. Wir waren die einzigen Gäste auf dem Platz.

Dieser kleine CP hatte auch noch einen schönen Strand mit dabei
Sonnenuntergang am Strand von Corico

Von Corica bis Tropea

Es ging weiter auf der SS18, vorbei an Lamezia Therme und dann war schon bald Tropea erreicht. Bei der Anfahrt zum Campingplatz wieder mal die falsche Abfahrt erwischt und schon waren wir genau da wo ich absolut nicht hinwollte, auf einer eigentlich für Wohnmobile verbotenen Strasse runter zum Meer mit 2 kritischen Haarnadelkurven. Die erste ging, bei der zweiten musste ich zurücksetzen um die Kurve zu meistern.

man sieht hier die obere Haarnadelkurve – nicht ganz Wohnmobil geeignet

Genau das wollte ich vermeiden. Aber es ist ja auch schon 5 Jahre her dass ich da mal gefahren bin. Bis zum CP gab es keine Probleme mehr und wir hatten auch gleich einen Stellplatz mit Sonnensegel darüber. Es hat sich viel geändert in all den Jahren.

Genau das wollte ich vermeiden. Aber es ist ja auch schon 5 Jahre her dass ich da mal gefahren bin. Bis zum CP gab es keine Probleme mehr und wir hatten auch leich einen Stellplatz mit Sonnensegel darüber. Es hat sich viel geändert in all den Jahren.

Über dem Campingplatz – Tropea
Am Strand vor dem Campingplatz

Der Platz war sehr voll, der Strand war auch voll, überall nun Sonnenschirme und Liegen und jede Menge Leute. 14 Tage später wäre es vermutlich wesentlich ruhiger gewesen. Aber es ist halt so schön, direkt am Meer und gegenüber der Stromboli. Am Abend noch ein Besuch im Ristorante mit einem traumhaften Sonnenuntergang.

Sonnenuntergang mit Stromboli
Es ist immer wieder ein grandioses Schauspiel

Als Mountainbiker bleibt es nicht aus sich auf das Rad zu schwingen und das „Hinterland“ zu erkunden. Durch Tropea und dann auf der SP17 Richtung Vibo Valentia und mit einigen Haarnadelkurven den Berg rauf. Belohnt wird man mit einer grandiosen Aussicht auf Tropea und das Ionische Meer.

Blick auf Tropea von der SP17 aus

Die Rückfahrt dann wieder über die besagten Kurven runter zum Strand mit einem schönen Blick auf die vorgelagerte Kirche Santa Maria dell’Isola.

Am Abend dann über viele Stufen rauf in die Altstadt wo es nur so von Touristen wimmelte.

ganz oben rechts sieht man die Terasse von wo aus man einen herrlichen Ausblick hat
bald geht die Sonne unter
die Kirche Santa Maria dell’Isola

ein bisschen Romantik gehört dazu, bei dem Brautpaar !!

Man muss im übrigen lange warten bis man in dieser Kirche einen Termin zur Hochzeit bekommt, wurde uns gesagt. Dann bummelten wir durch die Altstadt, aber unser „Stammcafe“ Papillion hat leider seit einem Jahr geschlossen, schade.

allerlei Meeresgetier warten auf die Pfanne vom Ristorante

Nach einem Spritz und einem Gelati ging es wieder zurück zum CP, vorbei an der nun beleuchteten Kirche.

Heute Mittag nochmal rauf zum Einkaufen, aber es ist ganz schön warm in Tropea: 37 Grad zeigt eine Anzeige bei der Farmacia, aber das Teil steht auch voll in der Sonne und tatsächlich waren es auch weniger. Zurück geht es über einen anderen Weg mit schöner Aussicht zum CP und vorbei an einer der 17 Kirchen von Tropea. Ausserdem wurde uns der Touristenandrang im Ort zuviel, wir haben den Eindruck der Ort quillt über.

Diese Kirche dominiert einfach hier in Tropea

Es ist Wochenende in Tropea und die Stadt wurde mit Lichtinstallationen geschmückt weil es ein kirchliches Fest gibt, zu Ehren der Madonna aus Rumänien. Dazu machte am Abend auf der Piazza eine Showband lautstark Musik (gar nicht kirchlich) und am Sonntag gab es Umzüge durch die Stadt.

Die Piazza, mit der Bühne
Blick in die Altstadt mit „Festbeleuchtung“

Letzter Tag in Tropea und wir machen noch einen kurzen Abstecher zu der kleinen Kirche neben dem CP. Die Aussicht ist wunderschön, auf Tropea und die Strände.

Das Fest für die „Madonna aus Rumänien“ war noch nicht zu Ende. Am Abend wurden am Strand vor dem CP die Vorbereitungen für ein Feuerwerk getroffen welches dann pünktlich um Mitternacht gezündet wurde. Es war einfach grandios und perfekt und auch gewaltig laut. Na klar, wenn das Spektakel auch genau vor der Haustüre stattfindet.

Das war es aus Tropea und damit geht auch der erste Teil zu Ende. Wir fahren morgen weiter nach Sizilien und von da und von der weiteren Reise wird dann im 2. Teil berichtet.

Fortsetzung folgt im Teil 2