Unser Weg führt uns heute zum Del Valley State Park in der Nähe von Dublin, auf der anderen Seite der Bay von San Francisco, wo der Sitz des Wohnmobilverleihers El Monte ist. Den Platz habe ich bewusst gewählt um am nächsten Tag zur Abgabe des Wohnmobils rechtzeitig vor Ort zu sein. Doch zuerst ging es entlang des bekannten Highway Nr. 1 Richtung Golden Gate Bridge. Nun dieser Streckenabschnitt der N. 1 ist kein Higway sondern meistens eine schmale Küstenstrasse, aber es war sehr wenig Verkehr.

In Tomales machten wir einen Fotostop wegen der schönen Häuser entlang der Strasse. Auch Wilhelm Tell hatte hier anscheinend ein Haus, man kann es kaufen!

Die Strasse führt teilweise an der Küste entlang, teilweise auch im Landesinneren. Sie führt auch durch dichte Wälder mit uraltem Baumbestand und sehr kurvenreich.

Im letzten Abschnitt fährt man hoch über der Küste und dann gab es auch noch eine Baustelle und es wurde ziemlich eng. Dann geht es wieder ins Landesinnere Richtung Sausalito und auf den Highway 101 Richtung San Francisco. Vor der Golden Gate gibt es noch einen schönen Aussichtspunkt auf die Brücke, aber es war leider sehr dunstig.

Im Del Valley State Park angekommen ging es dann gleich los: Wohnmobil zur Übergabe fertig machen und dann auch noch die Koffer packen was auch noch ganz schön Zeit in Anspruch nahm. Aber am Abend war alles fertig und wir hatten Zeit für einen Absacker und diese wunderschöne Reise noch einmal Revue passieren zu lassen. Ausserdem bekamen wir auch noch Besuch:

In dem Park wimmelt es von Erdhörnchen, überall sieht man im Erdreich die Löcher wo sie bei der kleinsten Störung sofort verschwinden. Ausserdem hat sich ein wunderschöner blauer Vogel noch um unsere Reste vom letzten Toast gekümmert.

Der vorletzte Tag

Die letzte Nacht im Wohnmobil war sehr ruhig und frühmorgens ging es dann los Richtung Verleiher zur Rückgabe.

Nachdem wir das Wohnmobil ohne Probleme abgegeben hatten brachte uns der Shuttle Bus zu unserem Hotel in der Nähe des Flughafens. Nur nicht direkt sondern zuerst über die Oakland Bridge nach Downtown San Francisco um noch Gäste zu ihren Hotels zu bringen bzw. sie einzusammeln. Somit hatten wir so nebenbei noch eine kleine Stadtrundfahrt in San Francisco. Am nächsten Tag fuhren wir dann zum Flughafen checkten ohne Komplikationen und sehr schnell ein und mit 30 Minuten Verspätung ging der Flieger ab Richtung München wo wir fast planmässig gelandet sind. So schnell vergeht die Zeit, 36 Tage in Amerika sind vorbei und die Heimat hat uns wieder. Es war sehr schön, aber wir waren auch irgendwie froh dass nun wieder „Ruhe“ einkehrt.

Ein letzter Blick auf San Francisco: man sieht in der Bildmitte den Balboa Park, Downtown SFO und weiter oben die Oakland Bridge. Ausserdem ganz links auch noch Alcatraz.

Es wird so manchen sicherlich interessieren: unsere Erfahrung mit einem amerikanischen Wohnmobil !

Wie man an den Bildern gesehen hat, für unsere Verhältnisse schon ganz schön gross und breit und schwer. Es fuhr sich wie ein Lastwagen was die Federung betrifft, die Lenkung schwammig und nicht präzise und der Motor eigentlich das schlimmste was es gibt. Er hat 10 Zylinder und 6,8 Liter Hubraum und braucht ca. 25 Liter Benzin auf 100 Kilometer. Bei Spritpreisen von ca. 3,50 bis fast 5,00 Dollar pro Gallone (3,6 ltr), je nach Gegend, wird das Tanken ein teures Unterfangen. Ausserdem hat das Fahrzeug nur eine hackelige 4-Gang Automatik, demenstprechend heult dann auch der Motor auf vollen Touren wenn es bergauf geht.

Die Verarbeitung und die Qualität der Innenausstattung hält keinen Vergleich mit europäischen Wohnmobilen aus. Die Klimaanlage am Dach macht einen Höllenlärm und kennt nur kalt oder aus, keine Thermostatsteuerung. DieHeizung bläst genauso laut über einen einzigen Auslass und macht man die Badtüre auf so verdeckt sie den Auslass. Der Warmwasserboiler heizt ständig, wir haben keinen Schalter gefunden zum abstellen.

Es gibt aber doch noch ein bisschen positives zu berichten: es gibt einen eingebauten Stromgenerator was sehr praktisch sein kann auf Plätzen wo man keinen Stromanschluss hat. Die Dusche ist ausreichend gross bemessen und wir haben sie immer genutzt.

Gut finden wir das amerikanische „full hoock up System“ auf den allermeisten Campingplätzen. Es ist einheitlich und jedes Wohnmobil oder Trailer hat auf der Fahrerseite einen Auslass für einen für alle gleichen Schlauch den man direkt an der Kanalisation anschliesst. Das Fahrzeug hat 2 Tanks, Toilette und Abwasser und wenn man die Schieber öffnet läuft alles gleich ab. Der Toilettentank hat einen Wasseranschluss zum spülen und ausserdem befindet sich noch ein Anschluss für das Frischwasser, City Water genannt und man braucht dann seinen eingebauten Frischwassertank überhaupt nicht nutzen.

Die Campingplätze oder Stellplätze sind meistens sehr gross dimensioniert und man hat reichlich Platz.

Noch ein Hinweis für die Nationalparks: man sollte sich beim ersten Park einen „Amerika the Beautiful“ Pass kaufen. Der kostet 80 Dollar und spart bei Eintrittspreisen in die Parks von bis zu 30 Dollar sehr viel Geld.

Fahren in Amerika fanden wir wesentlich entspannter als bei uns. Auf den mehrspurigen Strassen darf man rechts überholen, also kein Problem mit permanenten Mitte- Links Fahrern und auch das Einfädeln klappt ohne Probleme.

Das waren nun unsere bebilderten Eindrücke von unserer Reise im Westen der USA.